Montag, 30. Januar 2017

Auf der Suche nach einem Titel

An manchen Tagen will mir einfach kein Titel für einen geplanten Artikel einfallen. Zwar habe ich die eine oder andere Idee, aber so richtig zufrieden bin ich nicht.

Es soll heute um Wollberge, Ravelry, sowie alte und neue Handarbeitsprojekte gehen. Wie bekomme ich das im Titel unter einem Hut?

"Wollvorrat, Ravelry und Projekte", das klingt dermaßen lahm, da schlafe ich ja selbst bei ein.

Gespeichert habe ich den Entwurf schlicht unter dem Dateinamen "Ravelry", das ist praktisch, wenn man weiß, worum es geht, allerdings als Titelzeile total ungeeignet.

Das Wort "Altlasten" kam mir in den Sinn, aber das klingt eher nach schlechter Politik und verseuchten Böden, also unbrauchbar für meine Zwecke.

Und so wurde das, was als Zwischenüberschrift geplant war, jetzt kurzerhand zum endgültigen Titel erklärt.


Ravelry und Wolle


Meine Entscheidung, weniger Zeit bei Facebook zu verbringen und mir dafür mehr Zeit für Kreativität zu nehmen hat nicht dazu geführt, dass ich weniger online bin.

Dafür habe ich, nach jahrelanger, eher halbherziger Mitgliedschaft, die Vorteile von Ravelry für mich entdeckt.

Meine Wollvorrat ist in den letzten Jahren angewachsen, wozu nicht zuletzt meine leider viel zu früh verstorbene Schwägerin beigetragen hat, deren Wollerbe zu großen Teilen den Weg zu mir gefunden hat. Zwar ist meine Wolle gut verstaut, aber den Überblick, von welcher Wolle ich wie viel in meinem Fundus habe, den hatte ich längst verloren.

Da kommt nun Ravelry ins Spiel. Nachdem ich einige Tage vor allem in den dortigen Foren gelesen habe, stolperte ich zwangsläufig immer wieder über die Möglichkeit, meinen Vorrat dort auflisten zu können. Sogar mit Fotos, was ich gut finde, denn so bleibt die Erinnerung an den eigenen Vorrat wesentlich mehr im Gedächtnis.

Mir war das bisher viel zu umständlich. Die ganze Wolle erfassen und dann noch Fotos machen, das klang eher nach ziemlich viel Aufwand.

Seit dem Einbau der neuen Fenster befinde ich mich jedoch, Mal mehr, Mal weniger, permanent im Umräum- und Aufräummodus, und da ich die Erbstücke gründlich durchsehen und aussortieren wollte, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und Nägel mit Köpfen bzw. eine Woll-Inventarliste mit dazugehörigen Fotos gemacht.

So sehen die Wollknäuel auf Ravelry im besten Fall aus
Ja, es war eine ziemliche Plackerei. Tagelang habe ich geräumt, geschrieben, on- und offline Listen geführt und Hunderte Bilder von Wollknäueln geschossen. Spaß hat es mir trotzdem gemacht, andernfalls wären wohl nur wenige Knäuel in meinem Ravelry-Account aufgetaucht.

So sieht es in etwa bei mir aus, wenn ich Bilder von Wollknäueln fabriziere:

Tageslichtleuchte, Scheinwerfer und Wolle ergeben -> Woll-Shooting
Das Beste an dem Ganzen ist, dass ich jetzt wirklich jederzeit sehen kann, was und wie viel sich von jeder Wolle in meinen Kisten verbirgt und das, ohne sie zu öffnen und lange zu wühlen.

Außerdem kann ich jetzt die Wolle je nach Zusammensetzung neu einsortieren, die vordem kunterbunt durcheinander lag. Da war schon das Suchen anstrengend, vom Finden will ich gar nicht erst anfangen.


Ravelry - alte und neue Projekte


Obwohl ich schon seit November 2011 als auenfee bei Ravelry rumgeistere, habe ich nur wenige Projekte dort eingestellt.

Das soll sich nun ändern und so will ich zumindest die Sachen einstellen, von denen ich Fotos habe oder machen kann. Neue Projekte will ich direkt anlegen, da ich die Notizfunktion als enorm nützlich empfinde.


  • Blauer Loop im Flechtmuster
Beim Durchgucken meiner Bilderordner habe ich das Bild von meinem Loop gefunden. Das gute Stück muss ich im Winter 2012/2013 gestrickt haben, die Bilder des Schals stammen vom Februar 2013. Die Wolle dafür befand sich in meinem Vorrat. Er wurde leider etwas zu lang, denn er geht dreimal um den Hals, aber dafür sehr warm.


Bedauerlicherweise werde ich den Schal wohl bald auftrennen, da die Motten letztes Jahr (2016) einige große Löcher hinterlassen haben. Ein Loop mit Mottenlöchern entspricht nicht unbedingt einem Accessoire, dass ich tragen möchte. Ob ich nur die letzten Reihen auftrenne oder gleich das ganze Stück, muss ich mir noch überlegen.

Mottenlöcher

  • Zipfelschal mit Löchern
Auf dem Leipziger Wolle-Fest hatte ich mir wunderschön flauschige Alpaka-Silk in einem kräftigen Türkis gekauft, aus dem ich unbedingt einen leichten Sommerschal stricken wollte. Er sollte einfach zu stricken sein und viele Löcher haben, damit er zu vielen Gelegenheiten tragbar ist.


Nachdem mich keines meiner vielen Ajourmuster, die man neudeutsch Lacemuster nennt, wirklich überzeugen konnte, habe ich das einfachste Lochmuster das mir einfiel genommen und drauflosgestrickt.

Der schräge Maschenverlauf hat sich automatisch gebildet
Herausgekommen ist dabei ein Hauch von Nichts mit Zipfeln. Die Zipfel des Schals haben sich von ganz alleine ergeben, die waren absolut nicht beabsichtigt.


  • Mein Adventskalenderschal
Tatsächlich habe ich zum ersten Mal einen KAL (Knit Along) mitgemacht. Mit Verspätung zwar, aber mein Schal ist fertig gespannt und wartet darauf, dass ich ihn mit auf Exkursion nehme und ordentlich ablichte. Dafür hatte ich bereits ein Projekt angelegt.
Zum Spannen benutze ich Kohlefaserstäbe

Nebenbei bemerkt 


Um nicht zu unterschlagen, dass sich manche Artikel so kooperativ verhalten, wie Kleinkinder in der Trotzphase, kopiere ich den Text hier hinein, den ich zwischendurch auf Facebook gepostet hatte:

"Manche Blogartikel verfügen über typische Verweigerungsmerkmale:
- mir fällt einfach kein vernünftiger Titel ein
- das Ganze kommt zäher vorwärts als ein Auto im Stau am Kamener Kreuz
- Text, der im Kopf längst fertig war, verweigert sich der Schriftform
- die Anzahl der Seufzer potenzieren sich im Verlaufe der Zeit um ein Vielfaches
- die Autorin, also ich, wird zusehends genervter und will "das Ding" endlich fertig haben
- die Verzweiflung treibt mich zu einem Posting bei FB *Kopf auf Tischplatte*"


Geschafft! Nicht nur der Artikel, ich auch!

Ariana


© Fotos & Text by Ariana Lazar 30/01/2017

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