Freitag, 24. März 2017

Silberstreifen am Horizont


Diese Worte begleiteten den Protagonisten des Films "Silver Linings", den ich gestern im Kino gesehen habe, durch den größten Teil der Handlung.

Ein kurzer Auszug aus der Handlung:

Pat Solatano (Bradley Cooper) hat alles verloren: seine Frau, sein Haus und seinen Job. Nachdem er gerade auf gerichtliche Anweisung acht Monate in einer psychiatrischen Anstalt verbracht hat, findet er sich plötzlich zu Hause bei Mutter (Jacky Weaver) und Vater (Robert de Niro) wieder. Im Verlauf der Handlung erfährt man, dass bei Pat eine bipolare Störung diagnostiziert wurde. Bei dem Versuch seine Frau zurück zu gewinnen, stößt er auf Tiffany (Jennifer Lawrence).


Film mit Seele


Der Grund, warum ich den Kinobesuch für erinnerungswert halte, hat auch, aber nicht nur, etwas mit dem "Drumherum" zu tun. Der Film ist einer von mehreren, die in den letzten drei Jahren im Rahmen von "Film mit Seele" gelaufen sind.

"Film mit Seele" ist eine Veranstaltungsreihe der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik mit FRITZ am Urban unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Bechdolf, Chefarzt der Vivantes Klinik für Psychiatrie.

Seelische Erkrankungen unterliegen in unserer Gesellschaft immer noch einem großen Tabu und Menschen mit seelischen Störungen werden weiterhin stigmatisiert. Das Zeigen von Filmen, in denen seelische Störungen thematisiert werden und die nach Filmende stattfindenden Podiumsdiskussionen sollen dabei helfen diese Stigmatisierung zu verhindern, Verständnis zu wecken und die herrschende Sprachlosigkeit zu beenden.

Soweit zum Hintergrund


Der Film


Von den schauspielerischen Leistungen her gesehen, war der Film ein Hochgenuss und ist, meiner Meinung nach, uneingeschränkt empfehlenswert. [Wikipedia: Der Film gehört zu den 15 Filmen (Stand 2013), die beim Oscar für alle Schauspieler-Kategorien nominiert waren.]

Entgegen meiner Befürchtung, dass die bipolare Störung nur als "Aufhänger" des Films dienen würde, fand ich die Umsetzung dieses Themas erstaunlich gelungen. Die Schwierigkeiten, die solch eine Erkrankung mit sich bringen, wurden realistisch dargestellt und die ordentliche Portion Humor, die der Regisseur (David O. Russell) in die Handlung integriert hatte, machte es manchen Zuschauern etwas einfacher den Film mit genügend Distanz zu betrachten. Die geschilderten Familiensituationen und Beziehungsgeflechte behielten, trotz des reichlichen Hollywoodzuckers, genügend Glaubwürdigkeit.

Vor allem jedoch vermittelt dieser Film Hoffnung. Hoffnung, nicht auf Heilung, aber auf ein "gut leben können" mit einer seelischen Erkrankung. Hoffnung ist das, was wir alle, sei es nun als selbst Betroffene/r, Angehörige/r oder schlicht als Mensch, dringend benötigen.


Die Podiumsdiskussion


Auf dem Podium saßen neben Prof. Dr. Andreas Bechdolf, eine Regisseurin mit Psychoseerfahrung, sowie je eine Vertreterin von Angehörige Psychisch Kranker, Landesverband Berlin und bipolaris, sodass nach Filmende eine rege Diskussion mit dem Publikum möglich war. Die Möglichkeit zur Diskussion wurde gerne rege genutzt, womit es insgesamt ein sehr interessanter und anregender Abend wurde.

Für mich ergaben sich nach der Podiumsdiskussion noch tolle Gespräche und so kam ich um 23 Uhr ziemlich müde, aber zufrieden nach Hause.

Ariana



© Foto & Text by Ariana Lazar 24/03/2017

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