Dienstag, 25. April 2017

Mit einer Träne im Knopfloch

Muaaaaahhhhaäääääääääää, heuuuuuuuuuuuulllll, jammmmmmmmer, seuuuuuuuuuuuuffffffffffffffzzzzzzzzzzzzz, zeeeetttteeeeeeeeeerrrrrrrrr, fleeeeeennnnnnnn, wuhuhuhuhuhuhu, sie ist nicht mehr! 😭

Meine schöne Lieblingstasse, ich habe sie zerdeppert und nun musste ich sie in den dunklen Untiefen des Mülleimers begraben. Schniiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeefffffffffffffff

Eine viel zu kurze Zeit hat sie mich begleitet, nun wurde sie von der Schwerkraft unerbittlich dahingerafft und war durch keine Wiederbelebungsmaßnahme mehr zu retten. Vergeblich der Griff nach dem Keramikkleber, umsonst das Zusammenklauben der orange-weißen Scherben, jede Notfallmaßnahme kam zu spät! Zerschmettert ruht ihr sonniger Keramikkörper jetzt im schnöden Plastikeimer, niedergeschmettert wie ihre Besitzerin.

Untröstlich die Hinterbliebene, fassungslos ob der Tücke und der Hinterhältigkeit des Daseins. Im Ohr den Abgesang: Das Leben ist fies, gemein und ungerecht!

Seufzend und zähneklappernd der Grabgesang, unendlich und unerschöpflich das Fließen des Tränenmeeres, übertroffen nur von dem unstillbaren Mitteilungsdrang, der mich angesichts des schweren Verlustes überwältigt.

Lebe wohl, Du Begleiterin meiner Tage, die Du klaglos den Latte macchiato für mich bereithieltest, wie auch den Tee nicht verschmähtest, den ich aus Dir zu trinken pflegte. Unermüdlich, zu jeder Tages- und Nachtzeit warst Du mir zu Diensten. Ertrugst Hitze, Kälte, lauwarme Milch und eine Besitzerin, die sich oft erst Deiner erinnerte, wenn das Getränk in Dir schon unter Umgebungstemperatur gefallen war. Nun, da Dein wunderbar geformter Körper, der sich so ideal in meine Hände schmiegte, in tausend Stücke gesprungen ist, werde ich in tiefer Trauer Deiner gedenken, wohl wissend, dass eine wie Du nicht so leicht zu ersetzen ist.

So zeige ich Dich hier zum letzten Mal in Deiner unvergleichlichen Pracht, damit Du nicht so schnell in Vergessenheit gerätst. Friede Deinen Scherben. 💀

Lieblingstasse bis April 2015

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So stand es heute vor genau zwei Jahren in meinem Facebook-Account. Gäbe es dort nicht die Funktion "An diesem Tag", wäre der Beitrag irgendwo in den unendlichen Weiten des Facebook-Archivs verschollen.

Warum ich ihn jetzt im Blog veröffentliche? Weil mir danach ist! Weil der Beitrag auf FB nur für Freunde sichtbar ist und ich es schade finde, dass er nach dem heutigen Tag wieder der Vergessenheit anheimfallen würde.

Dieser Monat verlief nicht ganz so wie erhofft, was man zweifelsohne an der niedrigen Artikelzahl merkt und die Aufsätze in meiner mentalen Warteschlange scharren derweil ungeduldig mit den Hufen. Dabei wird der nächste Monat voraussichtlich ziemlich ereignisreich.

Jammern hilft nicht, mich selbst niedermachen ist ungesund und überhaupt ist es besser etwas zu tun, als zu unterlassen. In diesem Fall zumindest.

Mein erster absolvierter Physiotherapie-Termin weckt die Hoffnung auf weniger Schmerzen und damit die Aussicht auf steigende Energie. Der anschließende Friseurbesuch verschaffte mir wieder eine passable Frisur, was wiederum ausgesprochen förderlich für das eigene Selbstwertgefühl ist.

Kurzum, ich sehe Licht am Ende des Tunnels und deshalb gibt es heute etwas, was mir selbst ein breites Grinsen beschert hat.

Nicht immer lässt sich für etwas Zerbrochenes leicht Ersatz finden. Das Finden der neuen Tasse dauerte bestimmt ein ganzes Jahr, trotz allem bleibt es ein Gebrauchsgegenstand.

So manches jedoch, was wir verlieren, weil es unvermutet bricht, ist unersetzlich und hinterlässt ein immerwährendes Gefühl des schmerzlichen Verlusts.

Jetzt hätte ich beinahe vergessen, ein Bild der neuen Lieblingstasse zu zeigen.

Diesmal hat die Tasse sogar ein Muster. Schwarz-weiß natürlich, denn bunte Blumen liebe ich zwar in der Natur, aber meine Tassen bevorzuge ich eher schlicht. Eine Tasse mit Blumen in schwarz-weiß, das war der Kompromiss, den ich auf der Suche nach einem neuen Liebling eingehen musste. Ein gelungener Kompromiss, wie ich finde.

Lieblingstasse 2017

Schwarz-weiße Grüße

Ariana



© Fotos & Text by Ariana Lazar 25/04/2017

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